Seine Sujets sind hintergründig, kritisch, selbstkritisch und überraschend. Das Fotomuseum Uster zeigt die erste Retrospektive des Fotografen Kaspar Thalmann. Der Ustermer Künstler ist bekannt für seine umfangreichen Serien aus dem Alltag. Ob Lawinenschutzbauten, skurrile Privatgärten, Berglandschaften, Zahnarztwerbung oder Kreuzfahrtschiffe: Er setzt die Situationen kompositorisch in Szene und ist überzeugt, dass trotz Bilderflut und Kurzfilmschwemme das altehrwürdige Bild seine Strahlkraft behalten wird.
Mit hohem Anspruch an die Bildgestaltung schafft er ikonografische Werke, die – auch im übertragenen Sinne – den anderen Blick zeigen. Auf der steten Suche nach dem «guten Bild» strebt Kaspar Thalmann in Analogie zur «guten Form» der 1950er Jahre nach sachlich-hintergründigen und dennoch ästhetischen Bildern jenseits des modischen Zeitgeistes. Die Ausstellung reiht sich ein in die provokative Serie seines künstlerischen Schaffens. Die Kunstkiste, die als Reaktion auf die Schliessung des Kunstraums in Uster entstand, beherbergt nun das neue Fotomuseum.